EasyNews
Ausgabe Januar 2016

Schweizer Wirtschaft und Temporärmarkt

Für die Schweizer Wirtschaft stand das Jahr 2015 im Zeichen der Aufhebung des Mindestkurses, welche zu einem tiefen BIP Wachstum von 0,8% geführt hat. Für das Jahr 2016 wird ein moderates Wachstum von 1,5% erwartet.

Die Exportpreise sind 2015 deutlich gesunken, was vor allem in der Industrie zu tieferen Margen geführt hat. Auch die Konsumentenpreise sind 2015 deutlich um 1,1% gesunken.

Die Arbeitslosenquote ist Ende 2015 auf 3,7% gestiegen und dürfte 2016 im Durchschnitt um 0,3% höher sein als 2015. Der Temporärmarkt ist im Jahr 2015 um 2,8% geschrumpft. Auch 2016 dürfte der Temporärmarkt spürbar abnehmen.

Realisator Temporär-Index

(von temporären Mitarbeitern geleistete Stunden pro Arbeitstag, indexiert auf 1. Januar 2014)

Der Index lag 2015 um 2,8% tiefer als im Vorjahr. Auffällig dabei ist der beschleunigte Rückgang in der zweiten Jahreshälfte (-3,6% gegenüber -2,1% in der ersten Jahreshälfte). Der Rückgang war in der deutschen und italienischen Schweiz mit -4,1% deutlich höher als in der Romandie mit -1,5%, was bereits im letzten Jahr zu beobachten war.

Realisator Festvermittlungs-Index

(Honorare für Festvermittlungen von Temporärunternehmen, indexiert auf 1. Januar 2014)

Der Index lag 2015 um 9.4% tiefer als im Vorjahr.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist Ende 2015 auf 3,7% gestiegen. Es waren über 210‘000 Personen als Stellensuchende gemeldet (registrierte Arbeitslose plus registrierte, nicht arbeitslose Stellensuchende, die an Aktivierungsprogrammen des ALV teilnehmen) (Quelle: SECO).

Preise

Die Frankenaufwertung hat sich stark auf Produzenten-, Import-, Export- und Konsumentenpreise ausgewirkt. Die Konsumentenpreise dürften auch 2016 sinken und erst 2017 leicht anziehen. Die Gefahr einer deflationären Spirale scheint jedoch gebannt zu sein.

Ausblick

Nach der Aufwertung des Frankens kämpft die Schweizer Wirtschaft nach wie vor mit Anpassungsproblemen. Verlagerungen von Produktionsstätten und ein Abbau von Arbeitsplätzen sind weiterhin zu erwarten. Im Jahresschnitt wird für 2016 mit einer Arbeitslosenquote von 3,6% gerechnet. Erst 2017 dürfte eine Besserung eintreten.

Die Bauinvestitionen entwickelten sich in den letzten Jahren sehr dynamisch, erst 2015 kam es zu einer Abschwächung. Die Bauinvestitionen verbleiben auf einem hohen Niveau, von einem Einbruch kann keine Rede sein. Für die nächsten zwei Jahre wird mit einem kleinen positiven Wachstum gerechnet.

Eine Stütze für das Wachstum wird weiterhin der private Konsum sein. Dies einerseits wegen den realen Kaufkraftgewinnen als Folge der negativen Inflation, und andererseits aufgrund einer wachsenden Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahl. Die BIP-Wachstumsprognosen betragen 1,5% für 2016 und 1,9% für 2017 (Quelle: SECO).