Ausgabe Mai 2016

Schweizer Wirtschaft und Temporärmarkt

Nachdem die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2015 nur ein tiefes BIP Wachstum von 0,9% erreicht hat, wird für das Jahr 2016 ein moderates Wachstum von 1,4% erwartet.

Die Arbeitslosenquote ist Ende März 2016 auf 3,6% gesunken. Für das gesamte Jahr 2016 wird ebenfalls mit einer Arbeitslosenquote von 3,6% gerechnet.

Der Temporärmarkt ist im ersten Quartal 2016 um 2,5% gestiegen. Das ist nach dem negativen Wachstum von 2,8% des letzten Jahres überraschend. Im ersten Quartal ist die Anzahl Temporärstunden aber noch klein, der prozentuale Anstieg sollte deshalb nicht überbewertet werden.

Realisator Temporär-Index

(von temporären Mitarbeitern geleistete Stunden pro Arbeitstag, indexiert auf 1. Januar 2015)

Der Index lag im ersten Quartal 2016 um 2,5% höher als im Vorjahr. Die grossen regionalen Unterschiede des Index sollten aber wegen dem relativ kleinen Volumen des ersten Quartals nicht überbewertet werden:

Temporärmarktentwicklung 2015-2016 nach Regionen

Realisator Festvermittlungs-Index

(Honorare für Festvermittlungen von Temporärunternehmen, indexiert auf 1. Januar 2015)

Der Index lag im ersten Quartal 2016 um 5,5% tiefer als im Vorjahr.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote ist Ende März 2016 auf 3,6% gesunken. Es waren über 220‘000 Personen als Stellensuchende gemeldet (registrierte Arbeitslose plus registrierte, nicht arbeitslose Stellensuchende, die an Aktivierungsprogrammen des ALV teilnehmen) (Quelle: SECO).

Preise

Für das gesamte Jahr 2015 betrug die Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) -1,1%, was den tiefsten Wert seit 1950 darstellt. Die Inflation von in der Schweiz hergestellten Gütern erreichte im Januar 2016 mit -0,6 einen historischen Tiefstand. Die tiefen Erdölpreise und die Aufwertung des Schweizer Frankens sind die Hauptgründe für die negative Teuerung. Für das gesamte Jahr 2016 wird eine Teuerung gemäss LIK von -0,6% erwartet.

Ausblick

Der konjunkturdämpfende Effekt des überbewerteten Schweizer Frankens dürfte im Verlauf von 2016 und 2017 sukzessive nachlassen, womit sich die exportorientierten Bereiche (Industrie, Handel, Tourismus) allmählich erholen können. Das internationale Wirtschaftsumfeld entwickelt sich insgesamt aber nur langsam. In den kommenden Quartalen ist deshalb nicht mit einer schnellen und kräftigen Wachstumsbelebung der Schweizer Wirtschaft zu rechnen.

Die BIP-Wachstumsprognosen betragen 1,4% für 2016 und 1,8% für 2017 (Quelle: SECO).